Dr. Google Kann man Gesundheitsinformationen aus dem Internet trauen?
Egal um welches Gesundheitsthema es sich handelt – immer gibt es viele Mythen, Behauptungen und gut gemeinte Ratschläge. Vor allem im Internet tummeln sich viele Halbwahrheiten, die auf den ersten Blick nicht als solche erkennbar sind. Hinter Gesundheitsinformationen stecken oft verschiedene Interessen, zum Beispiel der Wunsch, den Leserinnen und Lesern etwas zu verkaufen. Kann man Dr. Google daher überhaupt vertrauen?
In diesem Beitrag werden häufige Fragen zu Dr. Google beantwortet. Sie als gesunde erwachsene Person erfahren, was Sie selbst tun können, um verlässliche Infos im Internet zu erkennen. Wir klären über häufige Gesundheits-Mythen auf und Sie erfahren, wie Sie Wahrheit und Mythos unterscheiden können. Außerdem erhalten Sie Tipps, wo Sie Rat und Hilfe und vertrauenswürdige Informationen zu Ihren Gesundheitsfragen finden. Mit diesen Informationen können Sie sich selbst ein Bild machen, bevor Sie eine Entscheidung für Ihre Gesundheit treffen!
- Das Internet ist voll mit Gesundheitsinformationen. Leider sind auch viele falsche und verzerrte Informationen im Umlauf.
- Um zu erkennen, ob es sich um „Fake News“ oder vertrauenswürdige Gesundheitsinformationen handelt, ist es wichtig, genau hinzusehen.
- Es gibt einige Kriterien für gute Gesundheitsinfomationen. Dazu zählt zum Beispiel, dass man weiß, wer hinter einer Information steckt oder ob die Information aktuell ist.
QUIZ: Testen Sie Ihr Gesundheitswissen!
Im Internet und vor allem in den sozialen Medien findet man viele Gesundheitsinformationen, die falsch, verzerrt oder übertrieben dargestellt werden. Vielleicht kennen Sie auch den Begriff „Fake News“?
Folgende Tipps können Ihnen helfen, falsche Informationen zu erkennen:
- Seien Sie kritisch! Wenn etwas unglaubwürdig klingt, ist es oft auch nicht wahr.
- Prüfen Sie die Quelle! Sind Herausgeber*in und / oder Autor*in der Information genannt? Ist die Quelle vertrauenswürdig?
- Prüfen Sie die Fakten! Finden Sie die gleiche Information auch in anderen Medien, z.B. in Zeitungen? Ist die Nachricht aktuell? Was sagen Faktencheck-Plattformen dazu? Schauen Sie zum Beispiel bei Mimikama nach.
- Prüfen Sie Bilder und Impressum! Zeigt das Bild wirklich das, was behauptet wird? Ist das Bild aktuell? Verwenden Sie für Ihre Recherche die Google Bilder Suche.
TIPP: Im Impressum finden Sie heraus, wer hinter einer Webseite steht. Wenn es kein Impressum gibt, sollten Sie einer Webseite gegenüber eher kritisch sein.
Achten Sie bei Gesundheitsinformationen auf folgende Dinge
- Seien Sie kritisch im Umgang mit Gesundheitsinformation, vor allem im Internet!
- Überprüfen Sie Informationen hinsichtlich ihrer Qualität bevor Sie Tipps befolgen.
- Überprüfen Sie gängige Gesundheits-Mythen, zum Beispiel auf Medizin Transparent.
- Fragen Sie nach, woher Informationen stammen, wenn Freunde oder Familienmitglieder Ihnen gesundheitliche Tipps geben. Stammen die Informationen aus unseriösen Quellen, dann informieren Sie Ihre Lieben darüber, wie man gute Gesundheitsinformation erkennt!
- Wenn Sie gesundheitliche Probleme haben, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin, anstatt das Internet um Rat zu fragen.
- Fragen Sie nach, wenn sie Informationen von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin nicht verstehen! Hier finden Sie Tipps für das Arztgespräch.
Gesundheits-Mythen im Check
Über kaum ein anderes Thema gibt es so viele Informationen wie zur Gesundheit. Doch nicht alle Informationen, die man liest und hört, entsprechen auch der Wahrheit. Wir klären drei häufige Mythen auf:
Mythos 1: Antibiotika helfen gegen Erkältungen
Dieser Mythos ist falsch! Halsweh, Husten, Schnupfen – das sind typische Anzeichen einer Erkältung. Viren sind hier meist die Auslöser und Antibiotika helfen nur gegen Bakterien. Außerdem können Antibiotika Nebenwirkungen, wie Übelkeit oder Durchfall, haben. Verschiedene Medikamente können die Symptome einer Erkältung schwächen, aber letztlich hilft nur Ruhe und Zeit. Hier können Sie mehr dazu nachlesen.[1]
Mythos 2: Cranberrysaft beugt Blasenentzündungen vor
Ja, möglicherweise. Frauen, die immer wieder an Blasenentzündungen leiden, könnten etwas weniger häufig erkranken, wenn sie regelmäßig Cranberry-Saft oder -Extrakt einnehmen. Gut abgesichert ist dieses Ergebnis jedoch nicht. Ob Cranberry-Produkte helfen, wenn die Blasenentzündung schon da ist, bleibt unklar. Das wurde bisher nicht in aussagekräftigen Studien untersucht. Mehr Infos hier.[2]
Mythos 3: Sport ist gut fürs Immunsystem
Vielleicht! Die bisherigen Studien deuten an, dass Menschen, die regelmäßig Sport treiben, möglicherweise genauso häufig erkältet sind wie unsportliche Menschen. Allerdings dürften die Erkrankungen etwas weniger schwer und insgesamt ein bisschen kürzer sein. Weitere Infos können Sie hier nachlesen.[4]
- Österreichische Plattform Gesundheitskompetenz
Auf der Webseite der ÖPGK finden Sie Informationen zur Gesundheitskompetenz, guter Gesundheitsinformation, guter Gesprächsqualität und vieles mehr. In den Toolboxen finden Sie auch Checklisten, mit deren Hilfe Sie Informationen bewerten können.
- Podcast „Erklär mir die Welt"
Entschlacken, basische Ernährung oder Vitamin C gegen akute Erkältung: Vieles, was wir über unsere Gesundheit zu wissen glauben, ist falsch. In der Podcast-Folge #266 von „Erklär mir die Welt“ erklärt Jana Meixner, warum das so ist und wie man sich besser informieren kann. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department für Evidenzbasierte Medizin und Evaluation an der Universität für Weiterbildung in Krems.
Gesund informiert hat eine Sammlung von Webseiten zum Thema Gesundheit zusammengestellt, die Ihnen verlässliche Informationen bieten.
Auf der Webseite des Frauengesundheitszentrums finden Sie eine Sammlung von Webseiten für Gesundheitsinformationen in verschiedenen Sprachen
Redaktion:
Bianca Heppner, MPH (Master in Public Health) und
Anja Mandl, BA MA (Bachelor und Master in Gesundheitsmanagement);
Expertin (Podcast): Dr.in Jana Meixner, MSc von der Universität für Weiterbildung Krems
Ärztliches Review: Dr.in Eva Wolfbauer
Bei der Erstellung dieser Gesundheitsinformation lagen keine Interessenskonflikte der Autor*innen vor.
Die Gefahr, dass Interessen der Expert*innen, die Inhalte beeinflussen, wird verringert, indem Interessenkonflikte strategisch abgefragt und bei Bestehen veröffentlicht werden. Informationen zur Strategie im Umgang mit Interessenskonflikten finden Sie im Methodenpapier.
Quellen:
[1] Antibiotika bei Erkältung
gemeinsam-gut-entscheiden.at, Department für Evidenzbasierte Medizin und Evaluation, Universität für Weiterbildung Krems, https://gemeinsam-gut-entscheiden.at/antibiotika-bei-erkaeltung/
[2] Cranberry gegen Blasenentzündung: Vielleicht wirksam zur Vorbeugung
Jana Meixner, Medizin-Transparent.at, https://www.medizin-transparent.at/cranberry-blasenentzuendung/
[3] Gute Gesundheitsinformation Österreich
Österreichische Plattform Gesundheitskompetenz, https://oepgk.at/gute-gesundheitsinformation-oesterreich/
[4] Sport für das Immunsystem: stark gegen Erkältung?
Bernd Kerschner, Medizin-Transparent.at, https://www.medizin-transparent.at/sport-immunsystem/
[5] Wie erkennt man Fake News in Sozialen Medien?
Stadt Wien, https://www.wien.gv.at/medien/fake-news/fake-news-erkennen.html